Wiege- oder Wägezellen messen das Mischgut- und Mischergewicht
Wo auch immer Wertstoffe hergestellt oder verarbeitet werden, will man deren Masse kennen. Nur so kann die Qualität von Zwischen- und Endprodukten zuverlässig gesteuert werden.
Ein Pulvermischer dient der Stoffveredelung und nimmt in der Regel einen hohen Stellenwert in der Wertschöpfungskette ein. Er ist aber nur ein Glied in der Verfahrenskette. Je mehr Informationen im Zusammenhang mit dem Dosieren, dem Mischen, dem Austragen und dem Entleerungsgrad bekannt sind, desto besser kann das Zusammenspiel der Gesamtanlage optimiert werden.
Wägezellen können große Massen zuverlässig wiegen. Die Last senkt sich nur um wenige hundertstel Millimeter ab. Man spricht in diesem Zusammenhang von wegfreier Wägung. Dies gilt auch für Mischer, wenn sie im Einsatz sind und Mischgut bewegen. Je nach Bauart der Wägezelle werden die Wägedaten analog oder digital ausgegeben. Im Anlagenverbund wird jedoch mehr benötigt. Die Messdaten müssen in der Prozessautomatisierung interpretiert und weiterverarbeitet werden. amixon® erläutert in diesem Zusammenhang einige Details, die von Kunden immer wieder hinterfragt werden.
Frage eines Kunden: Wie genau kann der Inhalt eines 5m³ Mischers gewogen werden, wenn der Mischer wie hier dargestellt auf Wägezellen steht?
Antwort von amixon®:
Der rechts abgebildete amixon®-Mischer ruht auf vier Wägezellen. Das im oberen Bild blau dargestellte Bauteil zeigt die Montageplatte und den Biegebalken einer solchen Wägezelle. In dessen runder Aussparung sind (für uns verdeckt) Dehnungsmessstreifen angebracht. Je nach Belastung verformt sich der Balken elastisch. Dehnen sich die Dehnungsmessstreifen, wird der elektrische Widerstand größer, stauchen sie sich, wird der elektrische Widerstand kleiner.
Digitale Wägezellen haben bereits eine integrierte Auswerteelektronik, die den Stromfluss misst und als digitales Signal ausgibt. Die Lasteinleitung erfolgt über eine Kugel. Dadurch wird sichergestellt, dass nur vertikale Lasten gemessen werden.
Im vorliegenden Fall handelt es sich um Näherungswerte:
(1 kg Masse erzeugt im Ruhezustand eine Vertikalkraft von 9,80665 N).
- Leergewicht des Mischers 50 kN.
- Das Mischgut darf eine Schüttdichte bis zu 1,2 kg/dm³ aufweisen.
- Das Mischgut wiegt dann maximal 60 kN.
- Die Gesamtlast beträgt 110 kN.
- Aus dieser Konstellation ergibt sich eine Wägegenauigkeit von 5 N, ds entspricht einer Pulvermasse von ca. 500 g.
Die Anzeige zeigt dann bei stehendem Mischwerkzeug einen sehr genauen Wert an. Mit Hilfe der elektronischen Dämpfung kann auch bei rotierendem Mischwerkzeug ein einigermaßen genauer Wert angezeigt werden.
Bevor die Wägefunktion in Betrieb genommen werden kann, muss die Waage mit der Anzeigeelektronik parametriert werden. Dazu ist es erforderlich, den Mischer mit einer genau definierten Mindestlast symmetrisch zu belasten bzw. zu befüllen.
Das so erzeugte elektronische Signal wird zum Tarieren der Waage verwendet.
Frage eines Kunden: Wenn der Inhalt eines Mischers in mehrere BigBags oder Intermediate Bulk Container abgefüllt werden soll, ist es wichtig, dass die Gebinde mit einer definierten Menge befüllt werden. Eine Überfüllung muss ebenso vermieden werden wie eine Unterfüllung. Kann eine solche Mischerwaage diese Aufgabe lösen?
Antwort von amixon®:
Auch dies ist prinzipiell möglich, wenn die Fließeigenschaften des Mischgutes dies zulassen und die Austragsarmatur des Mischers dafür geeignet ist. Dies kann in einem Versuch bei amixon ermittelt werden. Je nach gewünschter Dosiergenauigkeit erfolgt die Abfüllung schneller oder langsamer.
Wenn Sie mehr zum Thema „Containerbefüllung oder Big-Bag-Befüllung direkt aus dem Mischer“ erfahren möchten, lesen Sie bitte auch unseren Artikel über unsere Neuentwicklung DosiFlap®.
© Copyright by amixon GmbH