Fluidisieren, Pulver auflockern per Lufteintrag
Ein Pulver ist fluidisiert, wenn alle Teilchen von einem Gas umgeben sind. Die Pulverteilchen berühren sich nicht mehr. Die Reibung zwischen ihnen ist aufgehoben. Fluidisiertes Pulver verhält sich wie eine niedrigviskose Flüssigkeit oder Staub. Kleinste Öffnungen im Behälter (z. B. eine unvollständige Schweißnaht, eine undichte Armatur) führen zu unerwünschtem Staubaustritt. Die Fluidisierung erfolgt umso leichter, je kleiner die Partikel sind. Feuchte Güter lassen sich schlecht fluidisieren. Sie erfordern einen höheren Gas-/Lufteintrag.
Die Fluidisierung tritt auf, wenn feinkörniges, trockenes Pulver geschüttet, gefördert oder gemischt wird. Die Fluidisierung ist besonders stark, wenn ein Pulver pneumatisch gefördert wird. Die Fluidisierung ist bei der pneumatischen Druckförderung besonders ausgeprägt. Ohne Fluidisierung könnten Schüttgüter nicht pneumatisch gefördert werden. Die Fluidisierung kann bei der effektiven Umschichtung von Pulver sehr hilfreich sein. Wenn verschiedene Pulver ähnliche Partikelgrößen und ähnliche Schüttdichten haben, kann ein pneumatischer Mischprozess sehr effektiv sein.
Die Luftbeimischung und Fluidisierung wird häufig eingesetzt, wenn das Pulver den Siloauslauf verstopft (pneumatische Austragshilfe).
Die Fluidisierungstechnik ist besonders effektiv bei der Trocknung von feuchten Pulvern. Sogenannte Wirbelschichttrockner fluidisieren das Pulver mit Hilfe von Heißluft. Dies kann chargenweise oder kontinuierlich erfolgen.
Die gesamte Luft, die zur Fluidisierung des Pulvers eingeblasen wird, muss als Staub wieder abgeschieden werden. Dies erfordert oft große Filtersysteme. Unter bestimmten Umständen kann die Luft/das Gas sehr lange im fluidisierten Pulver verbleiben. Dies wird als "Luftspeichervermögen" des Pulvers bezeichnet.
Fluidisierte Pulver sind schwer zu handhaben, schwer zu dosieren und auch schwer abzufüllen. Fluidisierte Pulver können sich schnell entmischen, wenn sich ihre Partikelgrößen oder ihre Schüttdichten unterscheiden....
Im amixon® werden Mischer gasdicht gefertigt. In ihnen kann das Mischen unter begleitendem Vakuum erfolgen, die Pulver werden dann nicht mehr fluidisiert. Die Fluidisierung kann auch vermieden werden, wenn kleine Mengen einer Flüssigkeit (niedrige Viskosität mit geringer Oberflächenspannung) zugegeben werden. Mehr dazu können Sie im amixon-Blog lesen: "Faktoren für eine funktionierende Pulverbefeuchtung im Mischprozess" und "Rheologie von Flüssigkeiten im Zusammenhang mit der Pulvermischung".